Carla Eisfeldt

Bösartig

Zwölf heimtückische Kurzgeschichten

07.11.2022

Rezension:

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Böse Kurzgeschichten gehen einfach immer und so war es gar keine Frage, dass ich dieses Buch lesen musste. Und es hat sich definitiv gelohnt, alle Geschichten haben mir gefallen, die meisten sehr und eine finde ich wirklich spektakulär. Der Schreibstil der Autorin ist toll. Manchmal abgeklärt und sarkastisch, dann wiederum sehr einfühlsam und immer zur Geschichte bzw. zur jeweiligen Stimmung passend. 

Dieses sind meine Lieblingsgeschichten: 

 

Mein Ein und Alles: Bäm. Hammer. Was für eine Story und für mich die absolute Nummer eins. Leider kann ich nichts weiter dazu sagen, ohne zu spoilern. Aber diese Geschichte ist genial. Ich habe sie gleich zweimal nacheinander gelesen, weil ich mich davon überzeugen musste, dass da wirklich steht, was ich meinte gelesen zu haben.

 

Versteckt: Eine Traurig-schöne Geschichte, von der ich nach dem Lesen dachte, ich hätte gerne noch mehr von den Figuren erfahren. Das wiederum klärt sich am Ende des Buches beim Bonusmaterial und damit ist das Ganze wunderbar rund, tragisch und auf Platz zwei. Ganz nebenbei macht diese Geschichte auch noch nachdenklich und wirkt anrührend, trotz des Bösen, was nicht zu kurz kommt.

 

Theater der Träume: Sehr spooky, ein bisschen traurig, Platz drei. Außerdem auf dem dritten Platz gelandet ist eine Geschichte, die laut der Autorin auf einer wahren Begebenheit beruht und die allein deswegen schon ziemlich gruselig ist: Buen Camino, Eva. 

Einige andere der Kurzgeschichten folgen dicht auf, sie alle vorzustellen, würde den Rahmen sprengen. Ich hatte sehr angenehme Grusel-Lesestunden und empfehle das Buch definitiv weiter an Fans der dunkleren Literatur.

 

Gefährliche Weihnachten

Zwölf hinterhältige Kurzgeschichten

16.11.2021

 

 

Audiorezension:

Quelle: Amazon

Hinterhältig sind diese zwölf Kurzgeschichten auf jeden Fall, vor allem aber sind sie unterhaltsam. Dabei bedient sich die Autorin gleich aus mehreren Genres, von Spukgeschichte, über Horror bis Liebesdrama und Sciencefiction ist alles dabei. Alle Geschichten vereint dabei ein bösartiger Humor, mal mehr mal weniger, und sie alle haben irgendwas mit der Weihnachtszeit zu tun.

Weil sie doch sehr unterschiedlich sind, möchte ich meine Gedanken zu jeder einzelnen verfassen.

 

Der Punsch-Wunsch

Eine junge Frau mit Liebeskummer trifft eine alte Frau mit seltsamen Verkaufsgegenständen – die Stimmung wirkt ein bischen unheimlich und die Geschichte lässt viel Platz für eigene, weiterführende Gedanken. Nicht meine liebste Geschichte, aber im guten Mittelfeld.

 

Gans anders

Ein Koch-Duell mit den Nachbarn artet aus und endet in einer Geschichte, die ständigen Wettbewerb und das „Besser-sein-wollen“ thematisiert. Schön gemacht, aber richzig wird die Geschichte erst ganz am Ende des Buches …

 

Ragnarök

Für mich das absolute Highlight des Buches, klassische Horror-Shortstory mit Gänsehautfeeling. Allein für diese Geschichte lohnt sich der Kauf der Buches.

 

Last Minute

Auch der Sensenmann fängt mal klein an, sein Debutauftritt scheint aber in einem Desaster zu enden. Doch da ist ja noch der Nikolaus … Sehr schön schwarz-humorig beschrieben, hier hatte ich Spaß beim Lesen.

 

Politisch korrekt

Dies ist für mich die schwächste Geschichte in dem Buch. Die Idee, alles aufs Korn zu nehmen, was in der Weihnachtsgeschichte „politisch nicht korrekt“ scheint, ist ja ganz gut. Bei mir kam der Humor jedoch nicht an und manches fand ich über das Ziel hinausgeschossen.

 

Wichteln

Auch diese Erzählung hat mich nicht so ganz überzeugt, es geht ums Wichteln und die damit verbundenen Ärgernisse, manchmal war es auch ganz lustig. Aber insbesondere das Ende hat mir nicht so gut gefallen.

 

Corona-Weihnachtsbesuch

Dafür habe ich mich hier wieder sehr amüsiert: Ein berühmter diebischer Trick wird ein bisschen umfunktioniert und bekommt Sympathiepunkte (der Trick und die Protagonisten). Witzig, böse und makaber, insgesamt sehr gelungen.

 

Stille Nacht

Ein Weihnachtsessen, ein tyrannischer Mann, dessen Sparsamkeit und die Folgen – diese Geschichte ist herrlich ironisch und subtil böse. Hat mir gut gefallen.

 

Morgenland

Wir begeben uns in eine merkwürdige Sciencefiction-Welt, bei der mir erst spät aufgeht, worum es wirklich geht. Diese Geschichte landet bei mir im Mittelfeld, sie hat nicht soviel Eindruck hinterlassen, die Idee ist allerdings schön.

Der Geist der Weihnacht

Mein dritter Platz in dieser Sammlung, vor allem die Antagonistin mag ich, auch wenn mir die Protagonistin wiederum leid tat. Übrigens: Tamara ist ein Miststück ;-)

 

Morgen, Kinder, wird’s was geben

Auch diese Geschichte rangiert bei mir im oberen Feld: Sehr schöne Idee um einen Service, der dazu verhilft, auch im letzten Moment noch passende Geschenke zu finden. Aber was istd er Preis dafür?

 

Tee mit Plätzchen

Auch hier tritt eine sympathische alte Dame auf, die sich von einem Immobilienhai nicht die Butter vom Brot bzw. die Kekse vom Teller nehmen lässt. Schwarzer, böser Humor lässt grüßen, das mag ich.

 

Am Schluss folgt noch Bonusmaterial, das unbedingt gelesen werden will. Erstens, weil es die Geschichten noch besser macht, zweitens weil es witzig ist und drittens, weil die netten Protas nochmal auftauchen.

 

Insgesamt hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und hat eine ordentliche Portion Ironie sowie schwarzen Humor versteckt. Die meisten Geschichten haben mir gut gefallen, einige sogar sehr gut und „Ragnarök“ fand ich spektakulär. Das Lesen lohnt sich also :-)

 

 

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Kommentare

  • Flyspy (Dienstag, 14. Dezember 2021 16:07)

    Vergnüglich bissig und schwarzhumorig

    Die Gestaltung des Covers ist allein schon ein Hingucker und lässt auf skurrile Unterhaltung hoffen. Der Leser wird nicht enttäuscht. Carla Eisfeldt wandelt mit ihren Geschichten auf den Spuren von Roald Dahl und bietet uns 12 Geschichten plus Bonus, die beim Lesen einfach Vergnügen bereiten. Sie widerspiegeln auf heitere, boshafte und makabre Art menschliches Verhalten, sei es bei Einladungen zum Essen in der Nachbarschaft oder einfach in vertrauten Runden unter Freunden und in der Familie. Wer Spaß an abgründigen Geschichten für zwischendurch hat, wird hier bestens unterhalten. Aber wer vorhat, immer nur mal eine Geschichte zu lesen, sei gewarnt: Es fällt schwer, das Buch beiseite zu legen. Auch als Mitbringsel für die nächste Einladung in der Vorweihnachtszeit zu empfehlen.

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