Mareike Palmer

Totenkälte

10.11.2022

 

 

Rezension:

Audiorezension:
Totenkälte.mp3
MP3-Audiodatei [4.7 MB]

 

Gleich vorweg: Die Autorin selbst bezeichnet ihren Roman als Splatter und dem schließe ich mich an. Das Buch ist brutal, bösartig, blutrünstig und stellenweise wirklich eklig zu lesen. Wer das nicht mag, ist hier falsch. 

Wer sich jedoch darauf einlässt, findet eine spannende Geschichte, die nicht nur die menschlichen Abgründe aufzeigt. Sie zeigt auch, wie Beziehungen unter völlig Fremden aufgebaut werden, wie Mitgefühl und Hilfsbereitschaft entstehen und dass Menschen auch in Todesangst noch Menschen bleiben. Die Psyche der Figuren und ihr Verhalten in Gruppen wird anschaulich dargestellt.

Die Autorin spielt gekonnt mit dem Erzähltempo, baut Emotionen und Beziehungen vom Leser zu den Figuren auf, obwohl ich das Buch manchmal am liebsten vor Schreck zugeklappt hätte. Aber wie die Protagonisten war ich gefangen in der Geschichte, musste wissen, was weiter geschieht.

Die Erzählperspektive wird so geschickt eingesetzt, dass das ganze Sterben nur da detailliert beschrieben wird, wo es für mich beim Lesen gerade noch erträglich war. 

Dieses Buch wird mich noch länger beschäftigen, auch wegen des Endes. Das hat mir gegen meinen Willen gefallen, mehr werde ich allerdings wegen der Spoilergefahr dazu  nicht sagen.

Insgesamt ist dieses Werk bestimmt eine ganz spezielle Art von Kunst und ganz sicher nicht jedermanns Sache. Mir hat es jedoch wirklich gut gefallen, vor allem wegen der Mischung aus Ekel, Gänsehaut und Emotionen.

Meine Empfehlung geht an volljährige Fans von Splatterromanen.

 

 

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